Der Lieferverkehr in den Innenstädten hat in den letzten Jahren infolge der steigenden Bedeutung des Onlinehandels drastisch zugenommen: immer mehr Transporter liefern immer mehr Waren aus. Für viele Städte wird das zunehmend zum Problem, denn es bedeutet mehr Stau, mehr Lärm, mehr CO2-Emissionen. Einen Ausweg bieten Lastenfahrräder, die in zahlreichen Fällen kleine Zustellfahrzeuge und auch größere Diesel-betriebene Lieferwagen ersetzen können.
Die Bedienung der sogenannten letzten Meile – das letzte Glied in der Logistikkette, die beim Kunden endet – mittels Cargobikes und E-Lastenrädern hat nicht nur Vorteile für verkehrsgeplagte Kommunen. Auch für Transport-Dienstleister, Logistiker und Lieferservices lohnt sich der Umstieg auf die umweltfreundliche Kleinmobilität aus mehreren Gründen.
So punkten Lastenräder in der City-Logistik
Der Wechsel vom Dieseltransporter zum Lastenrad hat für Unternehmen viele Vorteile:
- Umweltfreundlich: Mit der Nutzung von Cargobikes wird ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet, der sich auch positiv in der Umweltbilanz des Unternehmens niederschlägt.
- Werbewirksam: Unternehmen können die positive Außenwirkung von Elektrolastenrädern für Ihre Imagearbeit nutzen.
- Kosteneffizient: (E-)Lastenräder sind deutlich preisgünstiger als konventionelle Lieferwagen, sowohl in der Anschaffung als auch in Betrieb, Wartung und Reparatur.
- Schneller: Im dichten Stadtverkehr haben Cargobikes dank der Nutzungsmöglichkeit von Radwegen, von für Fahrräder freigegebenen Einbahnstraßen, etc. häufig die Nase vorn.
- Parkfreundlich: Mit einem E-Cargobike finden Sie bei jedem Stopp einen Parkplatz, keine zeitaufwendige Parkplatzsuche und gefährliches Parken in zweiter Reihe mehr.
- Führerscheinfrei: Lastenräder mit Elektromotor bis 250 Watt gelten rechtlich als Fahrrad. Damit sind sie weder führerschein- noch versicherungspflichtig.
- Zukunftssicher: Mit einem Lastenfahrrad hat man auch in Zukunft unbeschränkten Zugang zu allen Innenstädten.
Die Aufzählung macht bereits deutlich, dass Lastenräder mit und ohne Elektromotor mit ihren spezifischen Eigenschaften für die Innenstadtlogistik gewinnbringend einsetzbar sind – insbesondere, wenn mit Briefen, Paketen oder kleineren Waren viele Privatempfänger angefahren werden und somit viele Stopps vonnöten sind. In der KEP-Branche (Kurier, Express, Paket) bspw. in Verbindung mit einem Micro-Depot, das als Umschlagplatz und Anfahr- bzw. Abholort der Lastenräder dient. Strategisch günstig aufgestellte Micro-Depots tragen im Verbund mit der zunehmenden Digitalisierung der Logistikketten dazu bei, dass sich durch optimierte Abläufe, verkürzte Wege und effizientere Zustelleinheiten wie E-Lastenrädern die Zustellgeschwindigkeiten deutlich erhöhen können – ein weiteres, immer wichtiger werdendes Argument zugunsten der Lastenräder für Unternehmen.
Welche Lastenrad-Modelle eignen sich für die City-Logistik
Bis zu 30 Prozent, manche Schätzungen gehen sogar von bis zu 50 Prozent der innerstädtischen Logistik aus, ließen sich schon heute per Lastenrad bzw. E-Cargobike absolvieren. Möglich macht das eine zunehmende Zahl von Lastenrad-Varianten für verschiedene Transportansprüche, die den höheren Anforderungen an einen professionellen gewerblichen Einsatz gewachsen sind.
Allgemein wird meist zwischen 5 verschiedenen Lastenrad-Typen unterschieden, die sich jeweils für bestimmte Anwendungsgebiete eignen:
- Lieferbikes: Haben 2 Räder, sind mit Front- und/oder Heckkorb bzw. -gepackträger ausgestattet und eignen sich bspw. zur Verwendung als Postrad oder für schnelle Expresslieferungen kleiner Güter.
- Longtails: Haben 2 Räder sowie einen verlängerten Rahmen mit Lademöglichkeit im Heck. Werden auch Backpacker genannt.
- Long Johns: Haben 2 Räder sowie einen verlängerten Rahmen mit Korb oder Ladefläche vor dem Lenker.
- Trikes:Haben 3 Räder und je nach Modell eine Ladefläche oder Transportbox vorne oder hinten
- Schwerlasträder: Haben 3 oder 4 Räder und einen Spezialaufbau für größere Lasten. In ihrem Aussehen erinnern die elektrisch verstärkten Schwerlasträder häufig Micro-E-Trucks.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die einspurigen Lastenrad-Modelle schneller und wendiger sind und sich für den Transport kleinerer Güter eignen, während die mehrspurigen E-Cargobikes in der Regel mehr Fahrstabilität und Zuladung bieten. Insbesondere E-Trikes und E-Schwerlasträder sind häufig auch mit einem Dach und einer Frontscheibe ausgestattet, die den Fahrern einen Witterungsschutz bieten, bspw. das BAYK BRING-S oder der Citkar Loadster. Um ein Elektro-Lastenrad für die City-Logistik zu finden, das optimal zum eigenen Betriebsablauf passt, sollten vor dem Kauf die Anforderungen möglichst genau definiert werden. Zu den Fragen, die beantwortet werden sollten, gehören u. a.:
- Wie ist die topographische Beschaffenheit des Zustellbezirks/Einsatzgebiets?
- Wie lange sind die einzelnen Touren?
- Wie hoch ist die Stoppdichte?
- Wie schwer und groß sind die Waren, die transportiert werden müssen?
Die Antworten auf diese Fragen geben darüber Aufschluss, welcher Lastenrad-Typ geeignet ist, welcher Elektroantrieb Sinn macht, wie viel Reichweite der (Wechsel-)Akku zur Verfügung stellen sollte, welche Ladeinfrastruktur passt, wie die Ladeflächen beschaffen sein müssen, ob ggf. Befestigungsmöglichkeiten für Zurrbänder existieren sollen, ob und welche Aufbauten nötig sind usw.
Sie haben fragen zu unseren Angeboten?
Wie viel kostet ein professionelles E-Lastenrad für die Logistik?
Die Anschaffungskosten hochwertiger, für den professionellen gewerblichen Einsatz geeigneten E-Lastenfahrrädern liegen höher als für Lastenräder, die für den gelegentlichen Privatgebrauch konzipiert sind. Dies liegt vor allem an den speziellen Komponenten, die eigens für hohe Belastungen und den Dauereinsatz entwickelt worden sind. Es ist ratsam, für den Transport- und Logistikeinsatz das jeweils geeignete Produkt zu kaufen und nicht die günstigere Alternative – im Alltag zahlt es sich aus. Insgesamt liegen die Preise solcher Profi-E-Cargobikes, die ab etwa 5.000 Euro erhältlich sind, aber weit unter denen von klassischen Dieselkleintransportern, die heute noch weitgehend in der Innenstadt-Logistik zum Einsatz kommen. Hinzu kommen niedrige Unterhalts-, Wartungs- und Reparaturkosten. Für Unternehmen ebenfalls relevant ist die Steuer- und Versicherungsfreiheit von Lastenfahrrädern.
E-Lastenräder werden gefördert
Die Förderung von Lastenräder lässt die Kosten sinken, was die ökonomische Bilanz weiter verbessert und die Wirtschaftlichkeit der nachhaltigen City-Logistik bezeugt. Zuschüsse beim Kauf von (Elektro-)Lastenrädern gibt es auf verschiedenen Ebenen. Der Bund fördert im Rahmen der sogenannten Kleinserien-Richtlinie die gewerbliche Nutzung von E-Schwerlastenfahrrädern und Schwerlastenanhängern mit elektrischer Antriebsunterstützung für den fahrradgebundenen Lastenverkehr. Die Förderhöhe beträgt 30 Prozent der Anschaffungskosten, maximal 2.500 Euro pro Lastenrad bzw. Lastenanhänger.
Daneben haben auch einige Bundesländer sowie einzelne Kommunen eigene Förderprogramme eingerichtet, um Unternehmen und teils auch Privatpersonen zum Umstieg auf E-Lastenräder zu ermutigen. Die Förderprogramme der Bundesländer bieten Unternehmen, wie zum Beispiel Logistiker und Transportdienstleister, folgende Zuschüsse:
- Baden-Württemberg: 30 Prozent der Investitionen werden gefördert, maximal 3.000 Euro pro E-Lastenrad bzw. Lastenanhänger mit E-Motor.
- Nordrhein-Westfalen: 30 Prozent der Investitionen werden gefördert, maximal 2.100 Euro. Bis zu 5 Lastenräder pro Unternehmen förderfähig.
Lastenrad-Beratung von emobilitaet.business
Sie haben noch Fragen? Gerne beraten unsere Lastenrad-Experten Sie kostenlos und unverbindlich, damit Sie das optimale (E-)Cargobike für Ihren Logistik-Einsatz finden und von allen verfügbaren Förderungen profitieren können.